Jugendherberge Oldenburg – Blaupause für Geesthacht?

Auf Einladung des Jugendherbergswerks Nord und unseres Bürgermeisters konnten wir die Jugendherberge in Oldenburg im Juli kennenlernen. Von uns sind Leon Haralambous (22, Ratsmitglied, Juso-Vorsitzender) und die Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister mitgefahren. Die Jugendherberge Oldenburg ist 2019 eröffnet worden. Sie ist ein inklusiver Betrieb. Inklusionsbetriebe sind Unternehmen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten.
Interessantes Konzept
„Die Jugendherberge Oldenburg beschäftigt mehr als 50 % Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlich schweren Handicaps. Es gibt 240 Betten in 56 Zimmern. Neben der klassischen „Beherbergung“ in den super-modernen Zimmern gibt es ein weiteres  Standbein – das Schulungs- und Tagungsgeschäft sowie die Gastronomie. Die eigene Gastronomie bewirtet auch externe Gäste und führt Veranstaltungen durch. Etwas, was wir auch in Geesthacht gut gebrauchen könnten!“  lobte Leon Haralambous (SPD) das Oldenburger Konzept.
Wie wurde gebaut?
Der Neubau wurde von der öffentlichen  Wohnungsbaugesellschaft GSG errichtet und an das Jugendherbergswerk für 25 Jahre vermietet. Gesellschafterinnen der Wohnungsbaugesellschaft sind u.a. die Stadt Oldenburg, die Landesbank NordLB, die Sparkasse und der Landkreis Oldenburg. Baukosten: rd. 14 Mio. EUR. Die Einrichtung wurde durch verschiedene Zuschüsse und Eigenmittel des Jugendgerbergs gestemmt. Durch das Gesamtkonzept – Inklusionsbetrieb, öffentliche Gastronomie, Tagungs- und Veranstaltungsmanagement – gelingt die Finanzierung der Miete und des Betriebs der Jugendherberge. Die Strukturen sind wettbewerbsfähig aufgestellt. Es gibt z.B. eine zentrale Buchungsplattform für die niedersächsischen Jugendherbergen, die inklusiv arbeiten.
Blaupause für Geesthacht?
„Wir haben viele Informationen und Anregungen mitgenommen. Auch wenn Oldenburg deutlich größer und Universitätsstadt ist, lohnt es, das Konzept für Geesthacht zu prüfen. Ein Grundstück in toller Lage an der Elbe gibt es schon. Leider sind die Finanzierungsmöglichkeiten für den Neubau ungleich schwieriger. Kreis, Land und Sparkasse als Investoren für den Neubau sind bei uns noch nicht in Sicht.“ zog die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister ein positives Fazit der informativen Ausfahrt.